Bewirtschaftungsplänen III (2022/2027) - Wallonien
9 Zusammenfassung der dritten Bewirtschaftungspläne der wallonischen Flussgebietseinheiten © AUW - ÖDW Umwelt Kapitel 1: Zusammenfassung der wichtigsten Belastungen und Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers I. Wichtigste Belastungstypen I.1 Haushaltskraft als Verursacher I.1.1 Einträge aus städtischen Abwässern a) Quantitative Beschreibung Die Abwasserreinigungspläne pro Teileinzugsgebiet (PASH) unterscheiden drei Regelungen für die Abwasserreinigung in der Wallonie: die kollektive, autonome und übergangsweise Abwasserreinigung. Städtische Abwässer werden je nach geltender Regelung unterschiedlich behandelt: entweder in kollektiven Kläranlagen oder in individuellen Kleinkläranlagen, je nachdem ob man sich in einer kollektiven oder in einer autonomen Zone befindet. Ausgehend von den PASH (2015), zählen 2.796.250 Einwohnerwerte (EW) zur kollektiven Abwasserreinigung und 394.107 EW zählen zur individuellen Abwasserreinigung. Diese Zahlen berücksichtigen nur die EW des Verursachers „Bevölkerung“. Kollektive Abwasserre ini gung Unter der Regelung der kollektiven Abwasserreinigung fangen die STEP über das Schmutz- und Regenwassernetz sämtliche kommunalen Abwässer aus verschiedenen Sektoren auf: Bevölkerung, Industrie, Dienstleistungssektor. In der Wallonie stellte der Verursacher „Bevölkerung“ im Jahr 2015 74,6 % der gesamten der kollektiven Abwasserreinigung zugeführten Verschmutzungsbelastung dar. 2015 betrug die Verschmutzungsbelastung für die Wallonie 3.748.126 EW in der kollektiven Abwasserreinigung. In den kollektiven Kläranlagen der Wallonie wurde im Jahr 2015 eine Verschmutzungsbelastung von 2.363.879 EW behandelt (gemessen am Zulauf in die kollektiven Kläranlagen). Die durchschnittliche Auslastung 1 dieser STEP betrug 74 %. 2015 gab es 430 Kläranlagen, von denen 10 zwar außerhalb der wallonischen Wasserkörper liegen, die aber dennoch die Behandlung unserer städtischen Abwässer gewährleisten. Zwischen 2015 und Februar 2019 wurden 25 kollektive Kläranlagen in Betrieb genommen. 50 % der 445 innerhalb der wallonischen Wasserkörper gelegenen STEP sind mit einer dritten Reinigungsstufe ausgerüstet (Stickstoff und/oder Phosphor). Autonome Abwasserre ini gung und Übergangsregel ung für d ie Abwasserrei ni gung Die Zahl der Kleinkläranlagen in den für die individuelle Abwasserreinigung und die Übergangsregelung vorgesehenen Zonen liegt im Januar 2018 bei 14.680. Dies stellt eine Versorgungsrate der Bevölkerung von 20,3 % dar. Trotz der Behandlung durch die STEP und die SEI, werden weiterhin Makroschadstoffe (BCB 5 , CSB, Schwebstoffe, N TOT und P TOT ) in die Umwelt eingeleitet, entweder direkt in Wasserläufe oder indirekt durch Infiltration im Boden (Abbildung 1) . 1 Die durchschnittliche Auslastung ist das Verhältnis zwischen der am Zulauf der STEP gemessenen Belastung und der von den STEP zu sammelnden und zu behandelnden Belastung. Bei den aufzufangenden Einleitungen wird die Belastung durch Privathaushalte und der Industrie bewertet, jedoch nicht die des Dienstleisitungssektors.
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