Zweiter Zyklus der
Bewirtschaftungspläne
Maßnahmenprogramm
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Einzelheiten der Maßnahme
0351_02 - Verringerung der Stickstoffeinleitungen aus der Landwirtschaft durch
Optimierung der Futterrationen für Rinder
Gegenstand
Die Stickstoffausscheidungen in Fäkalien und Urin von Tieren können hoch sein und
hängen hauptsächlich von der Viehart (Milchkuh, Jungstier, Kalb usw.), von ihrem
physiologischen Stadium und von ihrer Ernährung ab.
Der maximale Stickstoffanteil, der von einem Rind aufgenommen wird, beträgt 35 % des
in seinem Futter enthaltenen Stickstoffs. Beispielsweise wird die Produktion einer
Milchkuh auf durchschnittlich 90 kg Stickstoff pro Jahr geschätzt (Quelle PGDA).
Wenn ihre Ration nicht gut verwertet wird oder wenn sich zu viele abbaubare Proteine
im Pansen befinden, erhöhen sich die Einleitungen in den bei der Zucht anfallenden
Abwässern. Außerdem kann die Gesundheit der Tiere beeinträchtigt werden, die
Produktionskosten steigen und der Einsatz von Medikamenten nimmt zu.
Ein laufendes Projekt dient der Bewertung der Möglichkeit, die Stickstoffeinleitungen
durch eine angepasste Ration zu reduzieren und die Landwirte über die richtigen
Praktiken für die Viehfütterung zu informieren.
Begründung
Eine nicht unwesentliche Zahl von Oberflächen- und Grundwasserkörpern weist eine
Nitratkonzentration auf, die eine Erreichung des „guten Zustands“, den die
Wasserrahmenrichtlinie verlangt, verhindert. Das Erreichen dieses guten Zustands
erfordert Maßnahmen an der Quelle der Einleitungen, darunter die durch den
Viehbestand bedingten Stickstoffeinleitungen.
Der wallonische Viehbestand beträgt 1.211.801 Rinder (Zahl DGO3 - Abteilung Boden
und Abfälle), deren Stickstoffproduktion auf rund 64.000 Tonnen/Jahr geschätzt wird
(ausgedrückt als Gesamtstickstoffmenge auf der Grundlage des PGDA).
Die Reduzierung der Stickstoffeinleitungen durch Einsatz einer geeigneten Fütterung
könnte zu einer Verbesserung der Wasserqualität beitragen.
Umsetzung
Das Projekt betrifft ein Dutzend Milchbetriebe in Wasserkörpern, die möglicherweise
den guten Zustand bis 2021 nicht erreichen werden.
Mit dem Projekt wurde der Versuchsbetrieb der tiermedizinischen Fakultät der
Universität Lüttich beauftragt.
Etappen
Vorläufiger Zeitplan
1 Auswahl von 12 Rinderzuchtbetrieben auf freiwilliger
Basis in den Wasserkörpern, in denen das Risiko der
Nichterreichung des guten Zustands bis 2021 besteht.
2015
2 Einführung eines Dienstes zur Berechnung und
Überwachung der Rationen.
2015
3 Abfassen einer Aufzeichnung über die Fütterung von
Kälbern und Färsen.
2016
4 Ausgehend von den Ergebnissen des Projekts
Reflexion über die Möglichkeit, den Dienst zur
Berechnung und Überwachung der Rationen auf
andere Rinderzuchtbetriebe zu erweitern.
2017
Leitung
ÖDW - DGO3 - Abteilung Umwelt und Wasser